Montag, 4. Oktober 2021

 Letzte Woche Montag:

Mimi-Lou türmt durch eine abgerissene Verankerung vom Katzenschutznetz in das Freie. Bis heute keine Spur von ihr. Lebt sie noch? Gute Frage. Dieses macht mich schon fertig. Mimi-Lou habe ich groß gezogen. Eine tolle Katze.

Nun aber gestern der nächste Horror. Purzel ist eingeschlafen. Für immer. Dem Kater, dem ich einmal das Leben retten konnte. Dieses Mal offenbar nicht. Aufgewacht, in's Körbchen geschaut, aber da war Purzel schon kalt und steif. Purzel, der sich immer gerne zu mir gelegt hat. Immer glücklich sabbernd, mit dem Köpfchen zur Seite. Als ob er wisse, dass ich ihn damals von  den Gleisen gerettet habe. Damals war es eine 50/50 Chance, dass er überlebt. Und die Dankbarkeit war spürbar. Begrüßen, wenn ich nach Hause komme, ankuscheln, mich, bis auf eine Ausnahme, nie gekratzt oder gebissen. 

Nachdem mir das Miststück von Verpächterin den Schrebergarten genommen hat, war Mimi-Lou hier zu Hause. Und sie hat direkt die Vorteile erkannt. Eingezäunter Balkon, wo Katze ganz in Ruhe liegen konnte. Wenn es kalt wird, ab in die Wohnung oder in das Bett. Gerne hat sie zusammen mit Purzel in meinem Bett geschlafen. Sie ist leider verschwunden. 

Am Sonntag dann viele "Gespräche" mit Purzel gehabt. Auf alles, was ich zu ihm sagte, ein "Mrrau" bekommen.

Heute dann Wach geworden und dann Purzel kalt uns steif im Körbchen gefunden.

Was habe ich falsch gemacht? Warum habe ich nichts bemerkt. Diese Schuld werde ich mit in mein Grab nehmen.

Viele werden sagen: "Ist doch nur eine Katze!" Aber es ist meine Katze. Purzel, den ich von den Gleisen geholt habe. Und dieses Lebewesen ist nun verstummt. Für immer. Und ich fühle mich schuldig. Wie bei Mimi-Lou.


Aber ich bin dankbar, dass meine Freunde für mich da sind.