Mittwoch, 3. August 2011

Tag 3

Unscheinbarer Titel, oder ?

Nunja. Der ein oder andere Leser mag jetzt denken: "Jammern auf hohem Niveau".

Heute der dritte Tag im Kundenunternehmen der Zeitarbeit.
Tag drei: Immer noch eine Besucherkarte zum Werksgelände, kein System funktioniert, schlechte Vorbereitung, quasi ein Notfallplan, um uns zu beschäftigen.

Wenn man nichts machen kann und von allem null Ahnung hat, aber am Montag alles können soll, deprimiert das. Verdammt sogar!

In der Gruppe der gleiche Tenor: "Alles Mist!" oder: "dann soll man und bis Montag nach Hause schicken, damit dann alle Programme laufen!"

Aber nicht nur die sogenannte Schulung deprimiert alle. Nein, so nach und nach "Vertraut" man sich.
Alle monieren den Lohn für diese Tätigkeit.
Erklären wir die Tätigkeit mal so:
Wir sollen erkunden, was Ingenieure vor Jahren gebaut haben, diese Infos nachverfolgen (sprich: welches Rohr führt wohin, welches Baujahr, welcher Druck, Dämmung usw.), in einem System hinterlegen, damit eine Art "Ist-Zustand" erfasst wird.
Klingt vielleicht stupide, vielleicht den Lohn 8,47 € Std/brutto "wert", aber da steckt mehr dahinter.
Klar. Es ist toll, eine Stelle zu haben. Sicherlich sollte ich dafür auch dankbar sein.
Aber muß ich für jeden Preis arbeiten ?
Sicherlich gibt es noch ärmere Schweine, die für weniger Geld arbeiten gehen.

Mir klingt ein Satz von heute im Ohr, in dem eine Kollegin erwähnt, dass sie teilweise 10 Stunden im Büro sitzen muß!
Ich erwähne nochmal, dass wir eine 40 Stundenwoche haben, aber nur 35 vergütet bekommen.
Sollte mal kein Einsatz möglich sein, oder wir nicht beschäftigt werden, werden die Plusstunden abgezogen. Keine Plusstunden mehr da, bauen sich Minusstunden auf, die abgearbeitet werden müssen. Bekommt man die Kündigung, muß man halt ggf. die Minusstunden zahlen !!
Ob das Arbeitsrechtlich korrekt ist, lasse ich durch meinen Rechtsanwalt prüfen.
Selbst mein Sachbearbeiter in der Agentur fragt mich, hinter vorgehaltener Hand: "Dafür gehen Sie arbeiten ? Sie liegen fast an der Hartz4-Aufstockergrenze!"
Was soll ich davon halten? War´s n dezenter Hinweis: "Hömma, wie blöd biste eigentlich?"??

Der Brüller:
Die Stelle liegt in einem Gewerbegebiet. Quasi am Arsch der Welt.
Im Werk selber ( ca. 2 KM entfernt ) gibt es zwar eine Kantine, aber da müssen wir den vollen Betrag für ein Mittagessen zahlen, interne bekommen dieses für weniger als die Hälfte.
Da wor wir sitzen, ist nix. Gar nix. Ok. Bäume. Andere Gebäude. Mehr aber nicht.
So muß man sich überlegen, n Pizzadienst kommen zu lassen.
Knaller: Da liefert aber keiner hin! Link
Somit mehr oder weniger, wenn man grad mal nich Großmutters "weiße Bohneneintopf" inner Tupperdose mithat, kein warmes Mittagessen.

Somit, stelle ich mir jeden morgen beim aufstehen, abends bei meinen Katzen, nachts beim zu Bett gehen, die Frage: "Ist es das Wert?"
Wenn ich jetzt noch den Pflegedienst für meine Mutter, neben der Pflegestufe I, extra zahlen muß, mache ich effektiv minus !
Soll ich für so eine "Beschäftigung" meine Mutter "vernachlässigen", draufzahlen und mit Magenschmerzen zur Arbeit gehen ?

Zwei Links, die meine komplette Gefühlswelt darstellen:

http://www.youtube.com/watch?v=dhhATn4aLGc


http://www.youtube.com/watch?v=wMIGQp4YhuU

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen